Kinder aus Österreich zeichnen für Kinder in Moria

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2.200 Botschaften der Solidarität machen sich auf die Reise

Die Lage in den griechischen Flüchtlingscamps ist katastrophal. Hunderte Kinder leben mit ihren Familien seit Monaten in diesem Elend. Die versprochene Hilfe der Regierung erreicht die Menschen vor Ort nicht. Das lässt viele Menschen in Österreich nicht kalt und deshalb setzen sie ein Zeichen der Solidarität: „Wir können gar nicht anders, als zu versuchen, die Not dieser Kinder zu lindern – solange der Bundeskanzler nicht erlaubt, dass wir Kinder hierher zu uns holen können um ihnen ein Leben in Würde zu ermöglichen“, erklärt Christian Oxonitsch, Bundesvorsitzender der Österreichischen Kinderfreunde die Beweggründe für die Aktion.

Gemeinsam mit Partnern wie der Plattform We4Moria, der Tiroler FSG (Fraktion Sozialdemokratischer GewerkschafterInnen) und Schwester Notburga wurde eine Idee der Flüchtlingshelferin Doro Blancke aufgegriffen: Österreichische Kinder schicken gezeichnete Grußbotschaften zum Thema Freundschaft an die Kinder in den griechischen Camps. Das ist die Grundidee von „Kinder zeichnen für Kinder“.

Schnell war allerdings klar, dass zu den Zeichnungen weitere Geschenke mitgeschickt werden sollen. Deshalb wurden Familien, Kindergärten, Schulen, Vereine etc. eingeladen, Zeichnungen, Buntstifte und Spitzer zu spenden. Die Kinder in den Camps sollen ebenfalls die Möglichkeit haben, Zeichnungen anzufertigen. Damit sie dafür auch Papier haben, spendete die Tiroler FSG kurzerhand tausende Blöcke. Zusätzlich werden je eine Zahnbürste, eine Zahnpasta, eine Schokolade, eine Packung Mannerschnitten, Glasmurmeln und ein Turnbeutel mitgeschickt. „Mit den Glasmurmeln spielen die Kinder sehr gerne miteinander“, berichtet Doro Blancke. Damit die Kinder ihre wenigen Habseligkeiten mit sich gut herumtragen können, erhalten sie Turnbeutel.

Und tatsächlich, dem Aufruf der Initiative – angeleitet durch die Österreichischen und Tiroler Kinderfreunde – folgten bis dato sogar mehr als 2.200 Kinder. In den Räumlichkeiten der Kinderfreunde türmen sich aktuell Zusendungen von Einzelfamilien, bis hin zu ganzen Paketen von Schulen, Kindergärten und Kinderkrippen. „Mich hat sehr gerührt, dass ein 14jähriger Nachbarsbub mir ein Kuvert in die Hand gedrückt hat mit einer wunderbaren Zeichnung drin und 50 Euro von seinem Taschengeld“, berichtet eine Aktivistin. Eine andere erzählt, wieviel Empathie mit jedem zugesendeten Kuvert mitgeschickt wird: „Fast in jedem Päckchen, das uns erreicht, wird noch etwas zusätzlich mitgeschickt, wie ein Malbuch oder ein kleines Stofftier.“

„Wir bedanken uns bei allen, die sich bisher an dieser Aktion beteiligt haben. Wir sind überwältigt von dieser Solidaritäts-Bewegung“, zeigt sich Oxonitsch beeindruckt. Dass sich Gruppierungen, wie die Jungbauernschaft Leutasch mit einer großzügigen Geldspende genauso wie beispielsweise Rudi Fußi und Natascha Strobl mit einem sehr erfolgreichen Spendenaufruf in ihrer Sendung für die Zahnbürsten beteiligt haben, bis hin zur Spedition Gebrüder Weiss, die durch ihren Betriebsrat den Transport kostenlos zur Verfügung stellt, gibt dem Projekt noch mehr Kraft und zeugt davon, wie vielen Menschen das Schicksal der Kinder an den Grenzen Europas nicht egal ist.

In den kommenden Tagen werden nun aus den vielen Spenden-Zusendungen 2.200 exakt ident befüllte Päckchen zusammengestellt. Jedes Kind in den Camps soll das Gleiche erhalten. Sobald alles verpackt ist, werden die rund vier Tonnen Kindergrüße auf die Reise nach Griechenland geschickt. Dort nimmt Doro Blancke die Lieferung entgegen und verteilt die Päckchen mit ihrem Team direkt an die Kinder.

„Vielleicht gelingt es sogar, dass einige Zeichnungen von den Kindern in den Camps wieder zurück nach Österreich geschickt werden“, hofft Bernhard Höfler, Vorsitzender der FSG Tirol und AK-Vorstand. „Denn wir werden nicht müde werden, den Kontakt zwischen den Menschen hier in Österreich und jenen in den Camps aufrecht zu erhalten – solange, bis diese kaltherzige Regierung uns endlich richtig helfen lässt“, so Höfler abschließend.

Auf der den Social-Media-Kanälen der Kinderfreunde kann die Ankunft der Spenden bei den Kindern in den griechischen Camps mitverfolgt werden.

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