FSG-Höfler fordert bisherigen AK-Präsidenten mit starker Liste heraus

140 Belegschaftsvertreter:innen als „starke Stimme aus den Betrieben“

„Aus den Betrieben für die Betriebe“ – unter diesem Motto will sich die Liste der Fraktion Sozialdemokratischer Gewerkschafter:innen (FSG) bei der Arbeiterkammerwahl 2024 vom 29.1. bis 8.2. künftig für die Anliegen von Tirols Arbeitnehmer:innen einsetzen. Spitzenkandidat Bernhard Höfler hat aus diesem Grund in den letzten Monaten über 160 Betriebe in ganz Tirol besucht, die Rückmeldungen aus den zahlreichen Gesprächen sind in das „Zukunftspapier“ der FSG geflossen. Darin enthalten sind unter anderem Programme zur Stärkung des Sozialstaates, zum Recht auf Aus- und Weiterbildung, zu modernen Arbeitszeitmodellen sowie zur Nutzung der Digitalisierung als Chance. Als Grundlage diente auch eine Erhebung unter über 1.700 Beschäftigten.

 

Bernhard Höfler, aktuell Arbeiterkammervorstand und seit 2007 Sekretär der Gewerkschaft PRO-GE Tirol, hat bereits erste Ziele abgesteckt: „Es wird Zeit, dass die Bedürfnisse und Anliegen der Beschäftigten endlich in den Mittelpunkt rücken und Ausgangspunkt für das politische Handeln sind. Das bedeutet für mich eine soziale Absicherung – auch in Bezug auf die Arbeitszeit - einerseits, andererseits aber auch das aktive Investieren in den Menschen, beispielsweise in Bezug auf umfassende Bildungsmöglichkeiten. Auch dafür braucht es eine entsprechende finanzielle Absicherung.“

 

Die Themenschwerpunkte der FSG wurden im Rahmen einer großen Sommertour in über 160 Betrieben mit zahlreichen Beschäftigten besprochen und erarbeitet. An einer Umfrage beteiligten sich über 1.700 Beschäftigte. Als eines der drängendsten Themen in Tirol gilt naturgemäß das Thema Wohnen: Hier gaben die Befragten an, dass die Wohnkosten idealerweise lediglich ein Viertel des Einkommens betragen sollten. Als ideale Wochenarbeitszeit wird demnach eine 35-Stunden-Woche gesehen, eine Millionärssteuer befürworten knapp drei Viertel der Befragten. Wichtig war der FSG auch die Frage nach der finanziellen Absicherung in allen Lebenslagen. Die Teilnehmenden gaben im Schnitt einen Wert von 2.366 Euro netto an, um ihre fixen Grundkosten decken zu können. Um eine Höherqualifizierung in Anspruch nehmen zu können, bewerten die Befragten ein Grundeinkommen von gut 1.300 Euro netto als ausreichend.

 

Das FSG-Team besteht auch 140 Betriebsrät:innen, Personalvertreter:innen und Gewerkschafter:innen aus ganz Tirol und quer durch alle Branchen. „Mir war es wichtig, dass Menschen beispielsweise den Bereich der Pflege mitgestalten, die in dieser Branche auch arbeiten. Das gleiche gilt für die Industrie – wer täglich in diesem Umfeld seinen Job ausfüllt, kennt die Herausforderungen am besten. Es braucht keine verbürokrateten Schreibtischtäter, die den Arbeitnehme:innen sagen, was gut für sie ist. Es braucht Mitbestimmung und Gestaltung auf breiter Basis und die Expertise von denen, die tagtäglich im Betrieb ihr Bestes geben und über sich hinauswachsen!“, so Höfler. Aufräumen will er verkrusteten Denkmustern: „Mit Antworten aus der Vergangenheit kann man keine Fragen der Zukunft beantworten!“

 

Nach diesen Punkten wurde auch die „FSG-Liste 2“ zusammen gesetzt: Von Plansee über diverse Pflege- und Altersheime, Liebherr oder Novartis, das Österreichische Rote Kreuz und das SOS Kinderdorf International bis hin zu Swarovski finden sich darauf Vertreter:innen aller namhaften Tiroler Unternehmen und Betriebe.

 

Sonja Föger-Kalchschmied vertritt in ihrer Funktion als Betriebsratsvorsitzende der Lebenshilfe Tirol die Anliegen von 1.700 Mitarbeiter:innen, sie ist darüber hinaus Frauenvorsitzende des ÖGB und Landtagsabgeordnete für die SPÖ. „Die demographische Entwicklung zeigt, dass der Pflege-, Gesundheits- und Sozialbereich immer mehr an Bedeutung gewinnt. Umso wichtiger ist es, dass wir die Fachkräfte dafür bestens ausbilden und gute Arbeitsbedingungen für die Branche schaffen, um die Beschäftigten für die Branche zu gewinnen und auch zu halten. Davon wird im Endeffekt jede und jeder von uns profitieren. Für diese Verbesserungen, die von gesamtgesellschaftlicher Bedeutung sind, werde ich mich einsetzen.“

 

Herbert Frank ist seit mehr als 30 Jahren Betriebsrat bei den ÖBB und seit 15 Jahren Betriebsratsvorsitzender, er bezeichnet sich als „Gewerkschafter mit Leib und Seele“ und kandidiert auf Listenplatz 3: „In unserem Zukunftspapier haben wir die aktuellen Problemstellungen für die Beschäftigten aufgearbeitet und Lösungen präsentiert. Diese in der Arbeiterkammer umzusetzen wird unsere Aufgabe in den kommenden fünf Jahren.“

 

Biljana Vrzogic (Listenplatz 4) ist Zentralpersonalvertretungsvorsitzende der Stadt Wörgl und will sich insbesondere für Verteilungsgerechtigkeit stark machen: „Verteilungsgerechtigkeit ist eine Frage der Fairness. Fairness gegenüber allen Menschen in unserer Gesellschaft. Wesentlich dazu beitragen kann eine gerechte Aufteilung des Vermögens, der Arbeit und der Einkommen. Setzen wir uns gemeinsam dafür ein!“

 

Florian Tauber vertritt in seiner Funktion als Betriebsratsvorsitzender bei der STRABAG AG rund 900 Mitarbeiter:innen, er kennt die Anliegen der Arbeitnehmer:innen und kandidiert auf Platz 5: „Ich möchte für die Kolleg:innen ein Sprachrohr sein, ihre Problemstellungen in die Arbeiterkammer tragen um sie dort zu lösen. Eines meiner großen Ziele ist es, die Verteilungsgerechtigkeit im Land voranzutreiben. In einem so reichen Land wie Österreich soll jede und jeder ein Leben ohne finanzielle Ängste führen!“

 

Sophia Steixner vertritt innerhalb der FSG Tirol die Jugendagenden und kandidiert auf Listenplatz 6: „Mein großes Ziel ist, dass mit den Jugendlichen geredet wird anstatt über sie. Gerade der erste Kontakt mit dem Arbeitsleben sollte ein positiver sein und dafür werde ich mich einsetzen. Im Bereich der Ausbildung benötigt es zahlreiche Modernisierungen, auch in Bezug auf die Berufsschulen. Ich bin selbst in einer Berufsschule gestanden und mir ist wortwörtlich die Decke auf den Kopf gefallen. Die Lehrlinge von heute sind die Fachkräfte von morgen. Sie verdienen bestmögliche Rahmenbedingungen!“

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FSG Tirol: Arbeitnehmer:innen brauchen soziale Sicherheit!

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Bernhard Höfler in AK-Zeitung zum Thema Demokratie.