FSG-Höfler: Forderung nach Arbeitszeitverkürzung und flexiblen Arbeitszeitmodellen zum 1. Mai

Abschlagsfreie Pension nach 45 Jahren: „genug ist genug!“

Anlässlich des 1. Mai bekräftigt Bernhard Höfler, Vorsitzender der Fraktion Sozialdemokratischer Gewerkschafter:innen (FSG) Tirol und Arbeiterkammer-Vorstand, die Forderung nach einer Arbeitszeitverkürzung und flexiblen Arbeitszeitmodellen. Darüber hinaus soll der Sozialstaat in einen „Zukunftsstaat“ transformiert werden und eine abschlagsfreie Pension nach 45 Arbeitsjahren möglich sein. „Unser über 130 Jahre andauernder Kampf für Fortschritt, Gerechtigkeit, Menschenrechte, Solidarität, Wohlstand, Gleichberechtigung sowie Sicherheit ist noch lange nicht beendet! Wir stehen bedingungslos auf der Seite der arbeitenden Kolleg:innen, der Familien und Pensionist:innen! Hoch der 1. Mai!“, gibt sich Höfler kämpferisch, diese Ziele zu erreichen. 

„Die Interessen der Beschäftigten müssen wieder in den Mittelpunkt gerückt werden!“, hält Höfler in Bezug auf die aktuelle Arbeitszeitdebatte fest. Er spricht sich klar für eine Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohn- und Personalausgleich aus, diese solle branchenindividuell gestaltet werden. „Auf die speziellen Gegebenheiten der einzelnen Branchen einzugehen, macht unser Kollektivvertragssystem so stark. Darum wollen wir auch in Bezug auf die Neugestaltung der Arbeitszeit auf die jeweiligen Arbeitsrealitäten eingehen. In jedem Fall müssen wir flexible Arbeitszeitmodelle etablieren, die die Vereinbarkeit von Familie und Beruf im Fokus hat“, so Höfler. Auch die Altersteilzeit müsse ausgeweitet werden, nicht abgeschafft oder eingeschränkt. „Es ist schlicht eine zynische und realitätsferne Pflanzerei der Bundesregierung, hier eine Verschlechterung vorzunehmen. Wer ein Leben lang gearbeitet hat, hat sich einen fairen Pensionsantritt verdient!“ Das gelte auch für eine abschlagsfreie Pension nach 45 Jahren: „Genug ist genug! Nach 45 Jahren harter Arbeit darf den Menschen nicht noch Geld vom Pensionskonto gestrichen werden. Diese Menschen haben ihren Beitrag mehr als geleistet!“

Familienleben hat Vorrang vor Arbeitswelt

Auch in Hinblick auf die vielzitierte „Leistung“ erwartet sich Höfler endlich die Anerkennung von sogenannter „Unbezahlter Arbeit“: „Es kann nicht sein, dass Alleinerzieher:innen sowie Teilzeitbeschäftigte als keine Leistungsträger:innen oder von dieser Bundesregierung gar als faul hingestellt werden. Care-Arbeit ist ein unverzichtbares Fundament unserer Gesellschaft! Wir haben weder genug Kinderbildungs- noch genug Pflegeplätze, um alle betreuungsbedürftigen Menschen zu versorgen. Es sind die Menschen in Teilzeitbeschäftigung, die diese Aufgaben übernehmen, die der Staat nicht erfüllt. Daher ist der Angriff von Wirtschaftsseite und von Arbeitsminister Martin Kocher auf Teilzeitbeschäftigte absolut letztklassig!“ Immer wieder war zuletzt eine Kürzung von Sozialleistungen für Menschen in Teilzeit gefordert worden. Höfler befürwortet indes das Recht, zwischen Vollzeit- und Teilzeitarbeit zu wechseln. „Wir müssen endlich an den Punkt kommen, wo wir die Arbeitswelt an das Familienleben anpassen und nicht umgekehrt!“

Starker Sozialstaat mit umfassender Absicherung

Der Sozialstaat spielt für Höfler in einer „Arbeitswelt der Zukunft“ eine zentrale Rolle: „In Zukunft wird es notwendig sein, unseren Sozialstaat in einen visionären, menschlichen und treffsicheren Zukunftsstaat zu transformieren. Wir kämpfen daher für eine tatsächliche Absicherung gegen Altersarmut, Krankheit, Pflegebedürftigkeit und Arbeitslosigkeit sowie eine abschlagsfreie Pension nach 45 Arbeitsjahren für alle Berufsgruppen unter Anrechnung von Karenzzeiten bzw. Präsenz- und Zivildienst.“ 

Kostenloser Bildungsscheck

Aus- und Weiterbildung sowie eine entsprechende Qualifikation hängen unmittelbar mit Erfolg im Erwerbsleben zusammen. Höfler verweist in diesem Zusammenhang auf ein FSG-Modell für einen kostenlosen Bildungsscheck: „Gerne wird von lebenslangem Lernen gesprochen, allerdings vergisst man dabei schnell, dass man sich das auch leisten können muss. Es braucht daher einen Bildungsscheck für alle! Dieser Bildungsscheck soll eine kostenlose Weiterbildung und/oder Umschulungen ermöglichen, einhergehend mit einer stabilen finanziellen Absicherung - ähnlich einem Erwerbseinkommen - während der Ausbildung. So wird Bildung für alle zugänglich und ermöglicht neue Chancen für die Zukunft!“, so Höfler abschließend.

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