FSG-Höfler: TIWAG als Genossenschaft einzig saubere Lösung

84prozentige Gewinnsteigerung im Jahr 2022

Die Landesenergieversorger gehören zu den großen Krisengewinnern: 181 Millionen Euro konnte allein die TIWAG im Jahr 2022 verbuchen, wie das Momentum Institut berechnete. „In Tirol sind über 100.000 Menschen armutsgefährdet und noch viel mehr wissen längst nicht mehr, wie sie ihre Rechnungen bezahlen sollen. Die Preise steigen und steigen, gleichzeitig streichen manchen Unternehmen Gewinne in Milliardenhöhe ein. Wir fordern seit Monaten, dass die Politik endlich eingreift. Passiert ist de facto nichts. Es reicht!“, findet Bernhard Höfler, Vorsitzender der Fraktion Sozialdemokratischer Gewerkschafter:innen Tirol und Arbeiterkammer-Vorstand, deutliche Worte. Er erneuert seine Forderung, die Energieunternehmen im Landeseigentum in Genossenschaften umzuwandeln.

Die TIWAG konnte laut Momentum Institut ihren Gewinn im vorigen Jahr um satte 84% steigern. Für Höfler ist klar, dass Energieunternehmen, die zu 100 Prozent im öffentlichen Eigentum stehen, gesellschaftliche Verantwortung tragen: „Unsere Energieversorger sollten nicht gewinnorientiert agieren, sondern vielmehr für die Menschen in Tirol da sein und sie mit leistbarer Energie versorgen! Die Bevölkerung hat längst kein Verständnis mehr, die Menschen sind verzweifelt. Die Versorgungsunternehmen TIWAG, TIGAS, IKB & Co. müssen wieder ihrem eigentlichen Zweck nachkommen und für die Gemeinschaft da sein. Das geht am besten in Form einer Genossenschaft. Angesichts der aktuellen Krise darf es kein Tabu mehr geben!“. Nur damit könne man sicherstellen, dass die Energieanbieter nicht mehr gewinnorientiert arbeiten, sondern ausschließlich auf das Wohl der Bevölkerung fokussiert agieren. Alle Energieanbieter, die sich aktuell zu 100 Prozent im Eigentum der öffentlichen Hand befinden, sollen demnach in Genossenschaften umgewandelt werden.

 

Verfehlte Preispolitik der Bundesregierung macht hohe KV-Abschlüsse notwendig

Die Politik müsse endlich handeln, so der Gewerkschafter: „Viel zu oft setzt man auf Showpolitik, anstatt endlich inflationsdämmende Maßnehmen zu treffen. Jetzt, wo die Herbstlohnrunden und die Kollektivvertragsverhandlungen näher rücken, ist der Aufschrei groß, dass die Gewerkschaften hohe Lohn- und Gehaltsforderungen stellen werden. Dabei tun wir nichts anderes, als bisher: Wir werden uns bei unseren Forderungen an der Inflationshöhe orientieren. Die Bundesregierung hat beim Kampf gegen die Preisexplosion tatenlos zugesehen und alle Warnsignale ignoriert. Die Folge ist die höchste Inflationsrate im Euro-Raum.“ Energie gehört bekanntlich zu den größten Preistreibern. „Da hätte man mit vernünftigen, an den Bedürfnissen der Menschen orientierten Strukturen die Preise lenken und so die Inflation senken können. Die aktuelle Krise ist zugleich eine Chance: Wir sehen, wie es schiefläuft. Den in Tirol produzierten Strom teuer verkaufen, billigen Strom zukaufen und letzteren zu Höchstpreisen an die eigene Bevölkerung weiterreichen – das ist in jedem Fall kein Geschäftsmodell, das von der Politik geduldet werden darf! Eine Umwandlung von TIWAG und Co. in Genossenschaften ist die einzig saubere Lösung!“

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