FSG-Höfler fordert Rückzahlungen an TIWAG-Kund:innen

Auch Mitarbeiter:innen des einstigen Vorzeigeunternehmens leiden unter Situation

Analog zum Vorgehen in Salzburg fordert Bernhard Höfler, Vorsitzender der Fraktion Sozialdemokratischer Gewerkschafter:innen Tirol und Arbeiterkammer-Vorstand, Rückzahlungen an die TIWAG-Kund:innen. Die Arbeiterkammer in Salzburg konnte für alle privaten Stromkund:innen der Salzburg AG bzw. Salzburg Öko, welche von den Preiserhöhungen betroffen sind und deren Jahresverbrauch je Zähler über 2.900 kWh liegt, eine Rückzahlung in Höhe von bis zu 170 Euro erreichen.

Höfler ist aktuell im Zuge der Streiks in der Metallindustrie in zahlreichen Betrieben. „Den Beschäftigten ist angesichts der politischen Versäumnisse rund um die TIWAG längst der Geduldsfaden gerissen, das bekomme ich in unzähligen Gesprächen mit. Die Teuerung beherrscht das Leben nach wie vor, auch die Mittelschicht stöhnt unter den viel zu hohen Preisen“, zeigt Höfler auf. Er fordert eine Lösung in der Causa TIWAG noch vor Weihnachten. „Das Hin und Her geht seit Monaten, die Menschen brauchen endlich Sicherheit!“ Daher sollten so rasch als möglich Rückzahlungen an die teuerungsgeplagten TIWAG-Kund:innen erfolgen, zudem müsse die Grundstruktur der TIWAG überarbeitet werden.

Genossenschaft als einzig saubere Lösung

Zwar senkt die TIWAG voraussichtlich mit 1. Jänner 2024 die Tarife, dieser Schritt kommt für Höfler allerdings „sehr spät und ist zu wenig“. Gleichzeitig kommt die TIWAG aufgrund des zweitinstanzlichen Urteils, wonach die Preiserhöhung von VERBUND rechtswidrig war, unter Zugzwang. „Es wird immer deutlicher, dass die Grundstruktur nicht passt. Ein Energieversorger im Landeseigentum hat nicht gewinnorientiert zu agieren, sondern muss einzig auf die Interessen der Tiroler.innen fokussiert sein. Dieses Problem besteht nach wie vor. Daher ist die einzig saubere Lösung der Umbau aller Energieanbieter, die zu 100% im Landeseigentum stehen, in Genossenschaften. Nur damit können wir sicherstellen, dass die Energieanbieter ausschließlich das Wohl der Bevölkerung in den Mittelpunkt stellen. Angesichts der aktuellen Krise darf es kein Tabu mehr geben!“, fordert der Gewerkschafter und weiter: „Wir haben deutlich vor Augen geführt bekommen, dass das aktuelle Modell zum Nachteil der Menschen ist. Den in Tirol produzierten Strom teuer verkaufen, billigen Strom zukaufen und letzteren zu Höchstpreisen an die eigene Bevölkerung weiterreichen und dabei einen Gewinn von 120 Millionen Euro auf dem Rücken der teuerungsgeplagten Tiroler:innen einstreichen – das ist in jedem Fall kein Geschäftsmodell, das von der Politik geduldet werden darf!“.

Oft übersehen wird zudem, dass die Leidtragenden auch die Mitarbeiter:innen der TIWAG sind. „Die Beschäftigten dort haben Leistung erbracht und werden jetzt oft negativ mit ihrem Arbeitsplatz konfrontiert. Uns wurde von vielen Seiten berichtet, dass sie regelrecht diskreditiert und für die Preiserhöhungen zur Verantwortung gezogen werden. Keinesfalls dürfen die politischen Versäumnisse auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen werden! Das Image des einstigen Vorzeige-Landesunternehmens ist mittlerweile stark beschädigt. Auch da ist die Politik gefordert, endlich zu handeln und nicht auf stur zu schalten!“, fordert Höfler.

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