Anträge der FSG Tirol zur 189. Vollversammlung der AK Tirol
Höfler: "Wir bringen die Stimme der Arbeit zurück ins Zentrum der Politik"
Die sozialdemokratischen Gewerkschafter:innen (FSG Tirol) haben zur 189. Vollversammlung der Arbeiterkammer Tirol zehn umfassende Anträge eingebracht. Sie stehen für soziale Gerechtigkeit, faire Arbeitsbedingungen und eine demokratische Arbeitswelt.
Hier ein grober Überblick über die Anträge, die wir eingebracht haben – samt zentraler Botschaften und Stimmen unserer Kammerrät:innen:
1. Fernpass-Maut: Keine Nachteile für Pendler:innen! Die geplante Maut auf der Fernpassroute darf nicht zu einer finanziellen Mehrbelastung für Arbeitnehmer:innen in Tirol führen. Die FSG fordert: Leistbare Mobilität muss auch in ländlichen Regionen wie dem Außerfern garantiert bleiben.
"Wer zur Arbeit fahren muss, darf dafür nicht bestraft werden! Der Zugang zum Arbeitsplatz darf keine Frage des Einkommens sein." – Markus Schleich
2. Corona-Milliarden zurückholen – für echte Leistungsträger:innen! Konzerne profitierten in der Pandemie von Milliardenhilfen – oft ohne Not. "Das ist ein Skandal auf dem Rücken jener, die das Land am Laufen hielten", kritisiert Höfler. Die FSG fordert Rückforderungen überhöhter Hilfen, die Auflösung der COFAG und transparente Mittelvergabe.
"In Zeiten von Budgetkürzungen ist es eine Frage der Fairness, dass öffentliche Mittel dorthin zurückfließen, wo sie gebraucht werden – zu den arbeitenden Menschen." – Herbert Frank
3. Alternsgerechtes Arbeiten jetzt umsetzen! Viele Menschen schaffen es gesundheitlich nicht bis zur Regelpension. Die FSG fordert: Umbau belastender Arbeitsplätze, ein Modell zur Teilpension ab 60, Gesundheitsförderung und echte Wahlfreiheit beim Pensionsantritt.
"Es geht nicht um mehr Jahre im Job, sondern um mehr Würde im Alter." – Abdulkadir Özdemir
4. Mehr Demokratie für die Vielen, nicht die Wenigen! "Wer arbeitet, soll mitbestimmen können!" so Höfler. Die FSG fordert Arbeitszeitverkürzung, Stärkung von Betriebsrät:innen, Wahlrecht für alle hier lebenden Menschen, Medienvielfalt und mehr politische Bildung.
"Demokratie darf nicht an der Werkstür enden. Sie muss in der Arbeitswelt genauso spürbar sein wie im Wahllokal." – Bernhard Ralser
5. Pflege kräftig unterstützen – Versorgung sichern! Tirol braucht ein Pflegepaket mit mehr Personal, besserer Bezahlung, Wiedereinstiegsmodellen, Betriebskindergärten ab 6 Uhr, schneller Anerkennung ausländischer Abschlüsse und Gewaltprävention.
"Applaus reicht nicht mehr! Pflege braucht endlich die Ressourcen, die sie verdient." – Biljana Vrzogić
6. Kollektivverträge müssen kontrolliert werden! Unterbezahlung, falsche Einstufung, fehlende Beitragsleistungen – die FSG verlangt mehr Kontrollen durch Finanzpolizei, verpflichtende Sozialaudits und ein "Fairness-Register" gegen schwarze Schafe.
"Faire Löhne sind kein Luxus – sie sind die Grundlage eines funktionierenden Sozialstaates." – Bernd Leidlmair
7. Psychische Gesundheit am Arbeitsplatz schützen! Stress, Burnout und psychische Erkrankungen nehmen zu. Die FSG fordert betriebliche Gesundheitsförderung ab 25 MA, psychologische Unterstützung, Schutz vor Kündigung bei Erkrankung und Schulungen für Betriebsräte.
"Es darf nicht normal sein, dass Menschen durch ihre Arbeit psychisch krank werden. Wir brauchen gesunde Arbeitsplätze – jetzt!" – Oliver Ranisavljević
8. Digitalisierung braucht Mitbestimmung! Neue Systeme dürfen nicht ohne Zustimmung der Betriebsrät:innen eingeführt werden. Die FSG fordert gesetzliche Mitbestimmungspflicht, Evaluierungen vor Einsatz und Schutz vor Überwachung.
"Digitalisierung darf nicht zur digitalen Entmündigung führen. Technik muss dem Menschen dienen, nicht umgekehrt." – Thomas Giner
9. Faire Gesundheitsversorgung – Überall! Die medizinische Versorgung im ländlichen Raum muss gesichert werden. Die FSG verlangt: Bessere Kassenverträge, mehr Kassenärzt:innen, Ausbau von Gesundheitszentren und Stopp der Zwei-Klassen-Medizin.
"Wer arbeitet, hat ein Recht auf eine wohnortnahe, funktionierende medizinische Versorgung – ohne Zusatzkosten und ohne Wartezeit." – Sophia Steixner
10. Keine Einsparungen im Behindertenbereich! Die Weigerung des Landes, die Kollektivvertragsanpassung voll zu finanzieren, bedeutet eine Kürzung auf Kosten von Menschen mit Behinderung und dem Personal.
"Inklusion ist kein Sparprogramm, sondern ein Menschenrecht. Wer kürzt, gefährdet Würde und Teilhabe." – Sonja Föger-Kalchschmid
Höfler abschließend:
"Die FSG Tirol steht für soziale Verantwortung, demokratische Teilhabe und Respekt vor der Arbeitswelt. Wir überlassen die Zukunft nicht den Eliten, sondern gestalten sie für die Vielen. Unsere zehn Anträge zeigen: Eine gerechtere Arbeitswelt ist möglich – wenn man es will."
🎥 Die Redebeiträge der Vollversammlung und Wortmeldungen von unseren Kammerrät:innen gibt es auf dem offiziellen YouTube-Kanal der AK Tirol: https://www.youtube.com/watch?v=cXrWNHWU0RQ&t=533s